Aufrüstung

Aufrüstung

Sie können einen Kaffee kochen, bevor Windows hochgefahren und der Rechner startklar ist? Dann ist es höchste Zeit, den PC aufzurüsten.

Ihre Geduld ist am Ende, weil Ihr PC Ihre Nerven mit elend langen Wartezeiten strapaziert? Sie wollen wieder Spaß an großen Computerspielen und trotzdem Platz auf der SSD oder Festplatte haben? Dann haben Sie genau zwei Möglichkeiten: Sie kaufen sich für viel Geld einen neuen Rechner mit Top-Hardware – und freunden sich mental mit der Tatsache an, dass Sie alle paar Jahre einen frischen PC brauchen. Oder Sie möbeln Ihren Computer auf – für deutlich weniger Geld. Der Austausch von Festplatten, Prozessoren, Arbeitsspeicher oder Grafikkarte ist oft sinnvoll und kostengünstiger als die Anschaffung eines neuen Rechners, dabei hält sich der Aufwand in Grenzen.

PC aufrüsten: Was brauche ich dafür?

Neben einem Schraubenzieher, einer Alkohollösung und etwas Wärmeleitpaste ist nur ein wenig Geschick gefragt. Lediglich der Tausch von Prozessor und Hauptplatine (Mainboard) ist etwas komplizierter, erfordert aber auch kein Ingenieurstudium. Bevor Sie mit dem Komponententausch starten, informieren Sie sich, welche Teile Sie benötigen. Nicht jede Grafikkarte oder jeder Prozessor passt auf jede Hauptplatine.

Gezielt ansetzen, wo es klemmt

Sie sparen viel Geld, wenn Sie gezielt dort für Abhilfe sorgen, wo es klemmt: Fährt der Patient im Schneckentempo hoch, hilft ihm oft eine SSD für 50 Euro wieder auf die Beine. Der Spaß beim Spielen kommt mit einer starken Grafikkarte zurück und wenn Sie häufig mit vielen parallel geöffneten Programmen arbeiten, bringen Sie mit mindestens 16 Gigabyte Arbeitsspeicher (ab 50 Euro) Ihr Software-Arsenal wieder auf Trab.

Grafikkarte austauschen

Besonders Gamer kommen um eine starke Grafikkarte nicht herum, da moderne 3D-Spiele dem Grafikprozessor (GPU) viel Leistung abverlangen. Achten Sie vor dem Kauf eines Bildmachers darauf, dass Ihr Netzteil genügend Leistung für die Karte bereitstellt. Moderne High-End-Grafikkarten ziehen mehr als 300 Watt aus dem System, wenn sie unter voller Last laufen. Dann darf es schon ein Netzteil mit 750 oder 850 Watt sein – je nachdem, wie viel Energie die CPU verbraucht und wie viele Festplatten beziehungsweise SSDs verbaut sind. Bedenken Sie auch, dass genug Platz im Gehäuse für die neue Grafikkarte vorhanden sein muss.

Arbeitsspeicher aufrüsten

Der Arbeitsspeicher ist das Kurzzeitgedächtnis des Computers. Je mehr RAM (Random Access Memory) im PC oder Notebook steckt, desto mehr Aufgaben lassen sich schnell abarbeiten. Ist der Arbeitsspeicher zu knapp bemessen, lagert Windows Programmteile und Daten auf die wesentlich langsamere Festplatte aus. Will der Prozessor darauf zugreifen, muss er lange Wartepausen einlegen. Das bremst den Computer erheblich. Während RAM-Module früher ziemlich kostspielig waren, liegt der Preis nun bei etwa 3 Euro pro Gigabyte (GB). Aber RAM ist nicht gleich RAM. Achten Sie beim Kauf auf den Takt Ihres Wunsch-Arbeitsspeichers, dieser sollte im besten Fall mit Ihrer CPU kompatibel sein. Ein Beispiel: Ältere Intel-Prozessoren limitieren das Tempo des Arbeitsspeichers. Die meisten neueren Prozessoren von Intel und AMD unterstützen aber mindestens 3.000 Megahertz.

PC aufrüsten: Prozessor (CPU)

Besonders die zentrale Recheneinheit (CPU) bestimmt die Leistungsfähigkeit Ihres PCs. Mittlerweile haben fast alle Prozessoren zusätzliche Threads (Hyper-Threading), also simulierte Rechenkerne – je mehr, desto besser. Dabei hängt die Leistung des Prozessors nicht nur von der Taktfrequenz ab: Weitere Faktoren sind die Zahl der (echten) Kerne, der Zwischenspeicher (Cache) sowie die unterstützten Befehlssätze. So ist es möglich, dass Prozessoren mit geringerem Takt schneller als höher getaktete Modelle sind. Kein Hersteller hat den einen perfekten und für alle Einsatzzwecke geeigneten Prozessor.

PC aufrüsten: Festplatten und SSDs

Wer seinem Rechner einen ordentlichen Schub geben möchte, verpasst ihm einen SSD-Speicher. Betriebssystem, Programme und Spiele profitieren spürbar vom schnellen Datenzugriff, den die Technik mitbringt. Grund: Anders als bei herkömmlichen Festplatten rotieren bei SSDs keine Magnetscheiben, die Inhalte sind auf Flash-Bausteinen gesichert. Ein Controller-Chip steuert den Zugriff und übernimmt die interne Verwaltung. Noch vor ein paar Jahren waren SSD-Speicher Luxusartikel und in High-End-Rechnern beheimatet. Mittlerweile fallen für 1 GB nicht einmal 20 Cent an und so kommen die Speicher für eine breite Nutzerschaft infrage.

PC optimieren: Videobearbeitung

Wer zu Hause Videos bearbeitet, braucht vor allem eine schnelle CPU und einen großen Arbeitsspeicher – 16 Gigabyte sind mittlerweile Standard. Was den Prozessor angeht, sollten mindestens vier Kerne drin sein. Schließlich profitieren die meisten Videobearbeitungsprogramme von Multicore-Prozessoren und vielen Threads. Achtung: Wer nicht nur schneidet und komprimiert, sondern auch Effekte einbaut, sollte über eine gute Grafikkarte verfügen. Die rendert nämlich die Effekte und entlastet somit die CPU. Eine SSD bringt zusätzliches Tempo. Herkömmliche Festplatten dienen heutzutage als Lager für fertige Videos. Ebenfalls wichtig: Die Videobearbeitungsprogramme unterscheiden sich in puncto Hardware-Unterstützung teilweise deutlich voneinander. Schauen Sie am besten beim Hersteller auf die Mindestanforderungen, bevor Sie sich für den Kauf einer Software entscheiden.

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